Schildbürgergeschichten
Kabinettausstellung im Mitteldeutschen Marionettentheatermuseum Bad Liebenwerda zeigt Schelmenstreiche
Das Mitteldeutsche Marionettentheatermuseum Bad Liebenwerda widmet sich bis April 2024 in einer Kabinettausstellung den Schildbürgergeschichten. Sie leben nicht nur literarisch fort, sondern haben auch Eingang ins Repertoire von Puppenspielbühnen und malerische Arbeiten gefunden. Zeitgleich hat das Stadtarchiv Falkenberg zu einem Schreibwettbewerb unter dem Titel „Wir Schildbürger“ aufgerufen. Die Liebenwerdaer Kabinettausstellung bietet dazu historische Inspiration.
Zum 425. Jubiläum des Erscheinens des Schildbürgerbuchs von Friedrich von Schönberg schuf der Wöllnauer Künstler Volker Pohlenz 2023 ein großartiges Gemälde, das derzeit im Liebenwerdaer Museum gezeigt wird. In der Tradition Bruegel‘scher Wimmelbilder erzählt es zahlreiche Schildbürgerstreiche und lädt zum aufmerksamen Betrachten und Entdecken ein. Pohlenz, 1974 in Eilenburg geboren, studierte in Leipzig bei Hans Mayer-Foreyt und Arno Rink Malerei und arbeitete mehrere Jahre an Werner Tübkes Monumentalgemälde „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“ in Bad Frankenhausen mit. Er pflegt eine detailreiche Malerei im Stil der Alten Meister.
Bereits 1972 spielte die Augsburger Puppenkiste dreizehn Folgen des Puppenspiels „Wir Schildbürger“, im Auftrag der Telefilm Saar GmbH für das Fernsehen. Frei nach Gustav Schwabs gleichnamigem Werk inszenierte die Puppenbühne bekannten Streiche der Schildbürger am Faden. Eine Leihgabe der Augsburger Puppenkiste mit originalen Figuren des Puppenspiels zeigt derzeit im Liebenwerdaer Museum eine Originalszene, in der die Schildbürger den Kaiser auf Steckenpferden empfangen. Weitere Folgen des Puppenspiels können in der Medienstation der Kabinettausstellung angeschaut werden. Ergänzt wird die kleine Präsentation durch eine Reihe von Schelmengeschichten.
Legenden erzählen von der Schlauheit der Schildbürger, die sie einst zu begehrten Ratgebern machte. Weil sich ihr Heimatort Schilda dadurch immer mehr entvölkerte, verlegten sie sich auf die Narrheit. Von den Schelmenstreichen der Schildbürger erzählen Geschichten, die Friedrich von Schönberg 1597 verfasste. Sie spielen im fiktiven Ort Schilda, den eine Reihe von tatsächlichen Orten für sich in Anspruch nehmen, darunter das Dorf Schilda im Landkreis Elbe-Elster und die Stadt Schildau in Nordsachsen.
Aktionen zur Ausstellung
Sonntag, 10.11., 15.00 Uhr
Schildbürgernachmittag
Mitteldeutsches Marionettentheatermuseum Bad Liebenwerda
Am 10. November um 15.00 Uhr lädt das Mitteldeutsche Marionettentheatermuseum Bad Liebenwerda zum Schildbürgernachmittag bei Kaffee und Kuchen. Museumspädagogin Bettina Beyer zeigt die Schildbürger in einem Schattenspiel auf der Museumsbühne. Ein begleitendes Galeriegespräch begrüßt den Künstler Volker Pohlenz aus Wöllnau im Museum.
Eintritt 8,00 Euro, ermäßigt 6,00 Euro (inklusive Puppenspiel und Kaffeegedeck).
Um Voranmeldung unter Tel. 035341 12455 oder wird gebeten.
4. bis 8.11.
Schildbürger aus dem Schuhkarton
Mitteldeutsches Marionettentheatermuseum Bad Liebenwerda
Buchbares Angebot für Schulklassen
Schulklassen können inmitten der Schildbürgerausstellung im Mitteldeutschen Marionettentheatermuseum ein eigenes Schattentheater aus einem Schuhkarton bauen. Die Schildbürgergeschichten bieten die Anregung, Streiche dieser Art in die Gegenwart zu übertragen. Für Schulklassen aus dem Landkreis Elbe-Elster ist eine finanzielle Unterstützung im Rahmen des Klassentickets Sparkassenstiftung „Zukunft Elbe-Elster-Land“ möglich. Nur nach Voranmeldung unter Tel. 035341 12455 oder .
Veranstaltungsort
Mitteldeutsches Marionettentheatermuseum Bad Liebenwerda
Veranstalter
Mitteldeutsche Marionettentheatermuseum Bad Liebenwerda
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