Adventskalender
EG 8 Es kommt ein Schiff geladen
Es kommt ein Schiff, geladen bis an sein' höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn voll Gnaden, des Vaters ewig's Wort.
Das Schiff geht still im Triebe, es trägt ein’ teure Last;
das Segel ist die Liebe, der Heilig’ Geist der Mast.
Der Anker haft' auf Erden, da ist das Schiff am Land.
Das Wort tut Fleisch uns werden, der Sohn ist uns gesandt.
Zu Bethlehem geboren im Stall ein Kindelein,
gibt sich für uns verloren; gelobet muß es sein.
Und wer dies Kind mit Freuden umfangen, küssen will,
muß vorher mit ihm leiden groß’ Pein und Marter viel,
danach mit ihm auch sterben und geistlich auferstehn,
das ewig Leben erben, wie an ihm ist geschehn.
(Daniel Sudermann 1550-1631)
Nach einem alten Marienlied wurde die Textvorlage von Pfr. Daniel Sudermann in der Zeit des 30jährigen Krieges wiederentdeckt und er dichtete neue Strophen hinzu - Worte, die seiner Gemeinde damals Mut machen sollten und bis heute für viele Menschen zur Adventszeit gehören. Dabei findet sich eine Reihe von Symbolen in diesen Strophen. Insbesondere steht das Schiff mit kostbarer Last im Mittelpunkt: ein Bild für die schwangere Maria, die Gottes Sohn trägt, vom Hoffnungsanker ist die Rede, der Liebe Gottes und vom Heiligen Geist. So weist das Lied in den letzten Strophen mit Tod und Auferstehung bereits bis zum Osterfest. Wie das Schiff die kostbare Last birgt und trägt, soll auch unsere Seele Jesus Christus ganz umfassen und ins Herz schließen.